Rückblicke

Naturfreunde Chor in Hochheim

Lieder und Lyrik aus der Romantik 19.11.2017

Aus der AZ Lokalteil Hochheim: (unten auch der Bericht)

Lieder und Lyrik aus der Romantik

Zu einem Konzertabend mit Liedern und Lyrik aus der Romantik lädt der Förderverein der Sozialstation Hochheim-Flörsheim für Sonntag, 19. November, in die katholische Kirche St. Peter und Paul. Beginn ist um 18 Uhr.

„Wie ist die Welt so stille“, dieser Satz steht am Beginn der zweiten Strophe des Gedichtes von Matthias Claudius „Der Mond ist aufgegangen“ und dient auch als Motto des Konzerts. Als Lied erreichte es in der Epoche der Romantik seinen Höhepunkt. Dieses Zeitalter prägten Komponisten wie Johannes Brahms, Felix Mendelssohn Bartholdy, dessen Schwester Fanny Hensel und Robert Schumann, und Dichter wie Joseph von Eichendorff, Clemens Brentano, Ludwig Uhland oder August Heinrich Hoffmann von Fallersleben und Theodor Fontane. Sie und viele andere haben in ihrer Zeit unvergessliche Lieder und Lyrik geschaffen.

Verschiedene Künstler treten auf

Der Konzertabend widmet sich diesen Werken am Volkstrauertag (19. November) in der Hochheimer Barockkirche St. Peter und Paul. Verschiedene Künstlerinnen und Künstler werden auftreten: An der Orgel ist Georg Nettesheim zu erleben, der früher in der Hochheimer Weinbergschule als Lehrer tätig war und noch heute in seiner Heimatstadt Limburg an der Lahn als Organist zu hören ist. Er wird auch eine Improvisation des dem Konzert-Titel zugrunde liegenden Liedes beitragen. Für die passenden Texte konnte die Schauspielerin Gaby Reichardt gewonnen werden. Sie hat unter anderem Gedichte von Theodor Fontane, Theodor Storm und Rainer-Maria Rilke ausgewählt.

Auch Werke von Bob Dylan und Leonard Cohen

Die Werke von Brahms, Mendelssohn und Fanny Hensel werden von „Haste Töne“, dem Chor der Naturfreunde Rüsselsheim, dargeboten. Der mit etwa 25 Sängerinnen und Sängern besetzte gemischte Chor wird geleitet von der Sängerin und Gesangspädagogin Hannah Sophie Horras.

Als Gast ist der Hochheimer Liedermacher Heribert Schlosser mit von der Partie. Er wird mit zeitgenössischen Titeln nachweisen, dass das Zeitalter der Romantik nicht vor hundert Jahren zu Ende ging. Bob Dylan und Leonard Cohen haben leise Lieder geschrieben, die genau in diese Epoche passen.

Der Eintritt ist frei. Am Ausgang können die Besucherinnen und Besucher eine Spende ins Körbchen legen. Mit diesem Geld sollen karitative Projekte der Hochheimer Kolpingfamilie, die Flüchtlingsarbeit der Naturfreunde Rüsselsheim und auch die Arbeit des Fördervereins für die Sozialstation Flörsheim und Hochheim e. V., der Veranstalter des Konzertabends ist, unterstützt werden.

Hier der Bericht aus der Tagspresse nach der Veranstaltung:

SPENDENKONZERT Entschleunigen und in St. Peter und Paul Momente der Stille genießen

HOCHHEIM - „Wir haben den Zeitpunkt für diesen Abend bewusst zwischen den bunten Markttagen und der turbulenten Adventszeit gewählt“, stimmte Ernst- Willi Hofmann, Vorsitzender des Fördervereins Sozialstation Flörsheim-Hochheim, die zahlreich erschienenen Besucher zum Volkstrauertag am 19. November in der Kirche St. Peter und Paul ein. Das gewählte Motto „Wie ist die Welt so stille: Musik und Lyrik aus der Romantik“ entstammt dem Beginn der zweiten Strophe des Gedichtes „Der Mond ist aufgegangen“ von Matthias Claudius und soll daran erinnern, in der immer schnelllebigeren Zeit auch mal zu entschleunigen, zur Ruhe zu kommen und in sich zu gehen.

Mehr als 250 Besucher folgten dem Aufruf und besetzten alle verfügbaren Kirchenbänke der einzigen hessischen spätbarocken Fresko-Kirche, um dem liebevoll zusammengestellten Programm zu lauschen. Das Leitmotiv Romantik ist laut der verteilten Broschüre „leise, aber nicht still. Die Epoche der Romantik ist gedämpft, aber nicht traurig. Sie ist gefühlvoll, aber nicht schmalzig.“

Eingeläutet wurde die Veranstaltung durch das Orgelspiel des ehemaligen Weinbergschulen-Lehrers Georg Nettesheim. Danach trat die Schauspielerin, Hörspielsprecherin, Moderatorin und Sängerin Gaby Reichardt ans Mikrofon und trug die Gedichte „Herr, es ist Zeit“ von Rainer-Maria Rilke und das „Oktoberlied“ von Theodor Storm vor. Beide waren mit Bedacht gewählt worden und passten thematisch nicht nur zum roten Faden des Abends, sondern vor allem auch zu Hochheim.

So heißt es im „Oktoberlied“: „Der Nebel steigt, es fällt das Laub. Schenk ein den Wein, den holden! Wir wollen uns den grauen Tag vergolden, ja, vergolden!“

Nicht zuletzt durch ihre Erfahrung als Sprecherin von Hörspielen wie „Muttertag“ oder „Die Motten“ verzauberte Gaby Reichhardt das Publikum mit ihrer glasklaren Stimme und ihren perfekt gewählten Betonungen und Sprechpausen, die sogar das Vorlesen eines Einkaufszettels wie einen poetischen Genuss erscheinen lassen würden. Weitere von der Frankfurterin vorgetragene Lyrik war die „Ballade der Trauben“ von Lothar Herrmann, „Allerseelen“ von Hermann von Gilm zu Rosenegg, „Herbstbild“ (Friedrich Hebbel), „Herr von Ribbeck“ (Theodor Fontane), „Im Nebel“ (Hermann Hesse) und „Mondnacht“ (Joseph von Eichendorff).

Gemeinsame Darbietungen

Die musikalische Seite der Romantik wurde von dem Chor „Haste Töne“ der Naturfreunde Rüsselsheim unter der Leitung von Hannah Sophie Horras übernommen. Thematisch wurden die Titel nach den Leitmotiven Abend, Nacht und Abschied ausgewählt. In zwei Blöcken sangen die Naturfreunde „All meine Gedanken, die ich hab“ (Johannes Brahms), „Abschied vom Walde (O Täler weit, O Höhen)“ (Joseph von Eichendorff/Felix Mendelssohn-Bartholdy), „Abschied (Abendlich schon rauscht der Wald)“ (Joseph von Eichendorff/Felix Hensel), „Abend wird es wieder“ (A. H. Hoffmann von Fallersleben/Johann Rinck), „Abendsegen aus Hänsel und Gretel“ (Engelbert Humperdinck), „Abendrot leuchtet“ (Edward Elgar), „Nun sich der Tag geendet hat“ (Adamk Krieger/Max Reger), „In stiller Nacht“ (Friedrich Spee/Johannes Brahms) und „Waldesnacht“ (Paul Heyse/Johannes Brahms). Das Highlight des Abends stellten die gemeinsam vorgetragenen Variationen von „Der Mond ist aufgegangen“ dar.

Auch Heribert Schlosser griff zur Gitarre und stimmte neben „The Windows“ auch eine eingedeutschte Variante von Bob Dylans „Every Grain Of Sand“ an. Begleitet wurde er von Ernst-Willi Hofmann am Akkordeon und Julia Wolf an der Klarinette.

Am Ausgang wartete ein Körbchen auf Spenden, die für die internationalen Projekte der Hochheimer Kolpingfamilie, die Arbeit mit Flüchtlingen bei den Rüsselsheimer Naturfreunden und die Förderung der Caritas-Sozialstation Flörsheim-Hochheim aufgeteilt werden.

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